Sahaba

Gängige Begriffe / auch bekannt als:
Salaf, Sahaba, Ahlus-Sunnah wal-Jamaah, Die Helden des Islams, Sahabah, die Salaf, Gefährten des Propheten, Salaf us-salih, Salafiyyun, Sala fas-salihin, Salaf salihin, salaf-e-saliheen

Mit dem Begriff sahaba sind in der Regel die Gefährten (Arab: as-sahaba) und Gefährtinnen des Propheten Muhammad gemeint. Weiterhin sind die arabischen Begriffe für Vorgänger, bzw. Altvordere (Arab.: salaf, pl. salafiyun) als Bezeichnung für diese Gruppe von wichtigen muslimischen Persönlichkeiten sehr verbreitet.

Die Gruppe der Sahaba gehören somit auch zu der umfangreicheren Gruppe, die als ehrwürdige Altvordere (Arab. Sg.: as-salaf as-salih) bezeichnet wird. Darunter verstehen MuslimInnen im Allgemeinen die GefährtInnen des Propheten, ihre direkten NachfolgerInnen (Arab. Pl.: tabi‘un) und deren NachfolgerInnen (Arab.: atba‘ at-tabi‘in), also die Generation zu Lebzeiten des Propheten und die nachfolgenden zwei Generationen nach seinem Tode.

Wichtige Kategorien für die Zugehörigkeit zu dieser Gruppe sind ihre Nähe zum, ihre Unterstützung für und das persönliche Erleben des Propheten Muhammad, sowie die Nähe zu seinen GefährtInnen. Schätzungen gehen von etwa 10.000 Sahaba aus, die namentlich aus den Quellen bekannt sind.

Wer jedoch zu der Gruppe der GefährtInnen gehört und welche Bedeutung die jeweilige Persönlichkeit hat, ist durchaus unter Muslimen umstritten. So urteilen Schiiten und Sunniten sehr unterschiedlich über die ersten drei Kalifen, Abu Bakr (reg. 632-634), Umar (reg. 634-644) und Uthman (reg. 644-656), sowie ihr Verhältnis zum vierten Kalifen Ali

Umstritten ist auch die Akzeptanz einer besonderen Gruppe unter den Sahaba. Die sogenannten „Zehn Paradiesgefährten“, denen der Prophet Muhammad bereits zu ihren Lebzeiten das Paradies zugesprochen haben soll.

Auch der Zeitraum in dem die Sahaba gelebt haben ist nicht eindeutig geklärt. Basiert dies auf einem engen Verständnis, so kommt nur der Zeitraum von der ersten Offenbarung an den Propheten Muhammad bis zu seinem Tode in Frage, also etwa der Zeitraum 610-632. In einem erweiterten Verständnis werden auch nachfolgende Generationen einbezogen, die noch Persönlichkeiten begegnet sind, welche mit dem Propheten Kontakt hatten. So endet eine Rechnung, die auf einem Hadith beruht, erst mit dem Tode von Abu at-Tufail Amir b. Wasila Ibn al-Aska im Jahre 728.

Koran und Sunna enthalten zahlreiche Stellen, die auf ihre große Bedeutung hinweisen und MuslimInnen ermahnen, die Erinnerungen an die GefährtInnen des Propheten in Ehren zu halten. So gehören viele von ihnen nicht nur zu den ersten MuslimInnen und unterstützten den Propheten Muhammad gerade auch in den ersten gefährlichen Krisenjahren unter selbstlosem Einsatz von ihrem eigenen Leben. Vielmehr waren sie auch nach dem Tod des Propheten z. B. berühmte Krieger und Feldherren, die entscheidend zur Expansion oder zur Entwicklung des Islams als Religion beitrugen.

Für die Hadith-Wissenschaft sind sie von großer Bedeutung, da sie als zuverlässige TradentInnen in der Kette der Überlieferer (Arab.: isnad) gelten. MuslimInnen orientieren sich auch heute noch an der Frömmigkeit der ehrwürdigen Altvorderen.

Für das Denken der AnhängerInnen salafistisch-wahhabitischer Strömungen sind die Sahaba von besonderer Bedeutung, da sie von ihren Traditionen eindeutige Regeln und Orientierungen für die heutige Zeit ableiten.

Über die ehrwürdigen Altvorderen ist daher auch im Verlauf der nahezu 1400-jährigen Geschichte eine umfangreiche biografische Literatur entstanden. Auch heute werden weitere Biografien und Sammelwerke zu den Sahaba neu verfasst.

Sahaba im Überblick

  • Mit Sahaba, oder besser as-Sahaba, sind die ehrwürdigen Altvorderen gemeint.
  • Darunter verstehen MuslimInnen die ersten drei Generationen der GefährtInnen des Propheten.
  • MuslimInnen ehren sie bis zum heutigen Tage wegen ihres vorbildlichen Verhaltens.
  • Für die Hadith-Wissenschaft gelten sie als besonders zuverlässige Quellen der Überlieferung.
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