Umayyaden

Umayyaden: 661-750

Die Dynastie der Umayyaden (arab. Banu Umayya oder al-Umaiyun) ist die erste Dynastie von Herrschern der islamischen Geschichte. Ihr Gründer, der Statthalter von Damaskus, Mu’awiya I. (reg. 661-680) ging aus dem ersten islamischen Bürgerkrieg (arab. fitna) (656-661) als Sieger hervor und etablierte nach der Ermordung des vierten Kalifen Ali ibn Abu Talib (gest. 661) im Jahre 661 in Damaskus das Kalifat der Umayyaden.

Während der Regentschaft der umayyadischen Kalifen wurden umfangreiche Gebiete in Nordafrika, Spanien, Zentralasien und Südasien erobert. Unter den umayyadischen Kalifen fanden wichtige Entscheidungen zur Organisation der Verwaltung des neu entstandenen islamischen Weltreiches statt. Die Leistungen im Bereich Kunst, Architektur und Handwerk, sowie der blühende Handel über die Handelsrouten nach Asien während ihrer Regentschaft sind ebenfalls beeindruckend.

Ein weiteres Kennzeichen der Herrschaft der Umayyaden sind jedoch auch zwei weitere blutige Bürgerkriege, die als zweite Fitna von 680-692 und dritte Fitna von 744-750 in die islamische Geschichtsschreibung eingingen. Auch in diesen innerislamischen Kriegen ging es um die Nachfolge im Amt des Kalifates.

Während der dritten Fitna kam es zum Ausbruch der „abbasidischen Revolution“, die schließlich zum Sturz des umayyadischen Kalifats von Damaskus und zur Etablierung der zweiten großen Dynastie der islamischen Geschichte, den Abbasiden (750-1258) von Bagdad, führte.

Die Überlebenden der umayyadischen Dynastie flohen ins islamische Spanien. Ihre Nachfahren regierten von 756 bis 929 als Emire von Córdoba und führten anschließend erneut den Titel Kalif von 929-1031 weiterhin in Córdoba.


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