I’tikaf

Mit dem arabischen Wort i’tikaf bezeichnen Muslime eine besonders lobenswerte Handlung, die mit dem persönlichen Rückzug in eine Moschee verbunden ist, um sich im Glauben zu stärken. Zum i’tikaf gehören für Muslime die rituelle Reinigung, Fasten, sexuelle Enthaltsamkeit, Gebete und das Studium des Korans.

Da eine rituelle Reinigung die Voraussetzung für i’tikaf ist, verlassen die Gläubigen während dieses Zeitraumes nur selten die Moschee. Der Zeitraum kann von dem Gläubigen beliebig lang gewählt werden. Einige islamische Rechtsschulen empfehlen auch den Besuch von Vorträgen oder Unterricht über religiöse Themen.

Der Begriff ´ukuf

Das Wort ist verwandt mit dem vorislamischen Begriff ´ukuf und hat sogar eine vergleichbare Bedeutung wie i‘tikaf. Auch in vorislamischen Kulten ging es darum, dass die Gläubigen sich absonderten, Enthaltsamkeit übten und sich an einem heiligen Ort auf ihren Glauben konzentrierten.

I’tikaf können Muslime jederzeit durchführen. Besonders häufig praktizieren Muslime jedoch i’tikaf in den letzten zehn Tagen des Ramadans. Dies ist der Zeitraum, in dem vermutlich die Nacht der Bestimmung (arab. laylat al-qadr) stattgefunden hat. Häufig werden daher auch im Volksglauben i’tikaf und Traditionen der Nacht der Bestimmung miteinander verbunden: z.B. die Erfüllung von Wünschen, die Vergebung der Sünden oder die Entscheidung des Schicksals des Menschen im kommenden Jahr. Mit diesen Traditionen hat der eigentliche Sinn von i’tikaf jedoch nichts zu tun.

I’tikaf im Überblick

  • I’tikaf gilt für Muslime als eine besonders lobenswerte Handlung
  • Sie hoffen, durch i’tikaf ihren Glauben zu stärken
  • Muslime ziehen sich dazu für einen Zeitraum in eine Moschee zurück
  • Sie fasten, konzentrieren sich auf Gebete, den Koran und üben Enthaltsamkeit
  • Besonders bedeutsam ist i’tikaf in den letzten zehn Tagen des Ramadan
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