Warum fasten Muslime im Monat Ramadan?
Nach dem Koran, dem heiligen Buch des Islam, erhielt der Prophet Muhammad seine erste Offenbarung durch den Erzengel Gabriel im Monat des Ramadan (Sure 2, Vers 185). Das Fasten ist in erster Linie ein Gottesdienst und gehört (neben dem täglichen Gebet, der Pilgerfahrt nach Mekka, das Entrichten der Zakatabgabe und dem Aussprechen des Glaubensbekenntnis) zu den fünf Säulen des Islam. Durch das Fasten soll dem Körper und der Seele die Möglichkeit zur Auszeit gegeben werden. Viele Muslime intensivieren in diesem Monat die Rezitation des Koran, das Verrichten von freiwilligen Ritualgebeten (nawafil) und achten intensiver auf ihren Umgang mit ihren Mitmenschen. Das freiwillige nachmitternächtliche Tarawih-Gebet wird in vielen Moscheen, Häusern und Gemeinden zum gemeinschaftlichen und festlichen Erlebnis.
Der Monat Ramadan stellt für viele Muslime eine Zeit der Besinnung da – ein Rückzug aus dem täglichen Alltagsstress und eine Konzentration auf das Wesentliche. Viele Gläubige fühlen sich am Ende des Monats körperlich gesunder, stärker und seelisch reiner. Durch ramadanspezifische Rituale wie das Fasten, die Abgabe des Zakat al-fitr, eine besondere kleinere Spende im Ramadan, versuchen Gläubige Gott näherzukommen, ihre Spiritualität zu entfalten, Dankbarkeit für ihre Gesundheit zu empfinden und sich an die Vergänglichkeit des Weltlichen sowie ihre körperliche sowie geistige Bedürftigkeit an den Gaben Gottes erinnern.