Al-Ma’mun

Al-Ma’mun (gest. 833), siebter Kalif der Abbasiden, regierte von 813-833. Er war ein Sohn des berühmten Kalifen Harun ar-Raschid (gest. 809) und gehörte zu denjenigen seiner zahlreichen Söhne, die Harun ar-Rashid als Thronnachfolger nach seinem Sohn al-Amin (gest.813) bestimmt hatte. Der vollständige Name von al-Ma’mun lautet Abu l-Abbas Abdallah al-Ma’mun ibn Harun ar-Raschid.

Al- Ma’mun setzte sich in jahrelangen Kämpfen gegen zahlreiche Thronanwärter und Aufständische in den Provinzen des abbasidischen Großreiches durch. Dieser Zeitraum, von 813-819 wird in der Geschichtsschreibung auch als vierte Fitna bezeichnet. Im Jahr 827 ließ er unter Einfluss von mu’tazilitischen Gelehrten (Link Glossasrartikel: Mu‘tazila), den Koran zu einem Offenbarungs-Werk erklären, das von Gott erschaffen wurde und verpflichtete sämtliche Gelehrte, dieses ebenfalls zu vertreten. Seine Staatsdoktrin von der Erschaffenheit des Korans führte zum Ausbruch einer Jahrzehnte andauernden Widerstandsbewegung unter Gelehrten, die diese Doktrin ablehnten.

Der Zeitraum, in dem zahlreiche Gelehrte Verfolgung, Haft und Folter erleiden mussten, wird in der islamischen Geschichte als Mihna bezeichnet. Al-Ma’mun förderte zudem sehr stark die Wissenschaften, wie Mathematik, Astronomie, Medizin und Logik, indem er zahlreiche griechische und persische Werke ins arabische übersetzen ließ.

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