#08 | Rassismus und Diskriminierung unter Muslim*innen
Der gewaltsame Tod des schwarzen US-Bürgers George Floyd durch einen Polizisten hat weltweit für Aufmerksamkeit und Anteilnahme gesorgt. Muslim*innen rund um den Globus solidarisierten sich mit der anti-rassistischen „Black Lives Matter“-Bewegung und hoben zudem die egalitäre Kraft des Islams hervor. Es werden in der Folge aber auch Diskussionen über Rassismus und Diskriminierung von und unter Muslim*innen angestoßen.
Diskutiert wird vor allem innermuslimischer anti-schwarzen Rassismus sowie Diskriminierungsformen wie Sexismus, Homo- und Transfeindlichkeit unter Muslim*innen. Für Islam-ist beleuchten die beiden Podcaster Abdeljalil Moradi und Abdessamad Affani vom Podcast „Qil&Qal“ in dieser Folge innermuslimischen Rassismus und Diskriminierung historisch sowie unter aktueller Bezugnahme aus alltäglicher und theologischer Perspektive.
Sie beginnen mit einer Ayat, einem Koran-Vers:
„O ihr Menschen, Wir haben euch aus Mann und Frau erschaffen und euch zu Völkern und Stämmen gemacht, auf dass ihr einander erkennen möget. Wahrlich, vor Allah ist von euch der Angesehenste, welcher der ehrfürchtigste ist.“ [Sure „Hudschurat“, Vers 13]
Externer Inhalt: Podigee
Abdessamad Affani (links) ist in Marokko geboren und in NRW aufgewachsen und arbeitet in der Chemie-Industrie. Abdeljalil Moradi (rechts) ist aus Nordrhein-Westfalen, hat Marketing und Wirtschaftsinformatik studiert und arbeitet in der Digitalisierung. Beide sind Mitbegründer von „Ibn Battuta Reisen“ und ehrenamtlich für verschiedene Projekte in der muslimischen Community aktiv. Zudem besuchen beide regelmäßig Kurse und Weiterbildung der Islamwissenschaften – so haben sie sich 2013 kennengelernt.
Da beide in der muslimischen Community aufgewachsen sind, kennen sie die Probleme und Herausforderungen des Muslimseins in Deutschland. Sie tauschen sich oft und kontrovers zu Themen wie Religion, deutsch-muslimische Identität, Extremismus, Salafismus und gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit aus. Mit Podcasting starteten sie, weil ihnen in der deutschen Medienlandschaft eine Stimme für Muslime wie sie fehlte – deutsche Muslime, die ihre Meinung und Sicht in den Diskurs miteinbringen.
„Qil&Qal“ bedeutet wörtlich „das Sagende und Gesagte“ und wird im arabischen Raum als eine humoristische Redewendung für „Geschwafel / Philosophieren“ genutzt. Denn obwohl die Themen meist sehr ernst, versuchen Abdeljalil und Abdessamad ihnen auch immer mit Humor zu begegnen.