Quraisch

Zur Zeit des Propheten Muhammad waren die Quraisch der mächtigste Stamm von Mekka. Auch der Prophet Muhammad und viele seiner frühen Anhänger gehörten zu diesem Stamm. Allerdings waren die führenden Familien der Quraisch bis zum Einmarsch der Muslime in Mekka, im Jahre 630, auch seine gefährlichsten Gegner.

Nach dem Tode des Propheten dominierten die führenden Mitglieder der Quraisch die weitere Entwicklung des islamischen Reiches. So gehörten die vier ersten Kalifen, Abu Bakr (gest. 634), Umar (gest. 644), Uthman (gest. 656) und Ali (gest. 661) ebenfalls zu den Quraisch. Zu den Quraisch gehörten auch die Ihnen nachfolgenden Kalifen der ersten islamischen Dynastien, die Umayyaden und die Abbasiden.

Mit der Ausbreitung des Islams auf Regionen außerhalb des Kerngebietes der Quraisch wurde auch ihre Führungsrolle innerhalb der muslimischen Gemeinschaft immer wieder hinterfragt.

Oppositionsbewegungen betonten die Gleichheit aller Gläubigen, unabhängig ihrer familiären Abstammung oder ihrem Rang.

Ranghohe Mitglieder aus dem Stamm der Quraisch beanspruchten immer wieder Führungspositionen unter Muslimen. 1924 hoffte beispielsweise der haschemitische König des Hidschas Hussein ibn Ali (gest. 1931) als neuer Kalif von allen Muslimen anerkannt zu werden und berief sich auf seine Abstammung aus dem Stamm der Quraisch.

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