Aschura
Aschura findet am 10. Muharram statt. Innerhalb der muslimischen Gemeinschaft werden dem Tag unterschiedliche Bedeutungen beigemessen. In Ländern wie Iran, Irak oder Bahrain gilt der Tag sogar als nationaler Feiertag.
Bedeutung für Sunniten:
Einige Sunniten nutzen den Tag, um freiwillig zu fasten. Sie folgen der Tradition, dass Moses am 10. Muharram aus Dankbarkeit zu Gott gefastet haben soll, da die Flucht der Israeliten nach Ägypten erfolgreich war. Andere wiederum erinnern an diesem Tag an die Rettung der Arche Noah durch Gott
Bedeutung für Schiiten:
Für Schiiten ist der Tag einer der wichtigsten Tage im Jahr. An diesem Tag gedenken sie dem dritten Imam Husain (gest. 680), Sohn von Imam Ali (gest. 661) und Enkel des Propheten, der in der Schlacht von Kerbela (680) im Kampf gegen den Kalifen Yazid I (gest. 683) gefallen ist. Imam Husain gilt seitdem als Märtyrer. In vielen schiitischen Regionen gibt es große Trauerrituale und Zeremonien, um an den Tod von Imam Husain zu erinnern. Neben dem Zelebrieren mit traurigen Liedern und Gesängen, ist es in einige schiitisch geprägten Gebieten üblich, sich bei Massenselbstgeißelungen zu verletzen, um die Trauer und den Schmerz nachzuempfinden. Einige Schiiten geben sich auch eine Mitschuld am Tod Imam Husains, da ihre Vorväter seine Ideen und seinen Glauben nicht unterstützt haben.
Imam Husain hat im schiitischen Islam eine höhere Bedeutung als bei den Sunniten. Die Schiiten sehen die Imame, und somit auch Husain, als die einzigen legitimen Nachfolger des Propheten an, um die Ummah zu führen. Die Sunniten folgen nicht der Reihe der Imame, sondern der der Kalifen.